Unser Leitbild


IFN–Leitbild

 

Leitbild des Interreligiösen Friedensnetzwerkes Bonn und Region
Fassung des Leitbildes: 07.03.2016
Form und Liste der Akteure: 21.05.2016
 


I)                   
Was ist das IFN?

 

Das Interreligiöse Friedensnetzwerk für Bonn und Region (IFN) ist ein informelles Netzwerk interreligiöser Akteure in Bonn und der Bonner Region (Definition unter VI) zur Förderung des interreligiösen Dialogs, des Miteinanderlebens und der Friedensarbeit.

 


II)                 
Ethische Grundlagen des IFN

 

Das IFN steht uneingeschränkt auf dem Boden der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen und des Grundgesetzes der Bundesrepublik Deutschland. Alle IFN-Mitglieder verpflichten sich, nicht von diesen Grundlagen abzuweichen.

 

Über die Menschenrechte und das Grundgesetz hinaus verpflichten sich alle IFN-Mitglieder zu einem respektvollen, freundlich gesinnten, die jeweilige Autonomie achtenden Dialog und Umgang miteinander. Sie verzichten darauf, im Rahmen des IFN Mitgliederwerbung für die eigene Gemeinschaft oder religiöse oder weltanschauliche Überzeugungsarbeit für die eigene Religion oder Weltanschauung durchzuführen. Darüber hinaus darf jedes Mitglied auf der Grundlage der je eigenen Religion oder Weltanschauung diskutieren und argumentieren.

 

Zuwiderhandlungen können zum Ausschluss führen, wenn 75% der IFN-Mitglieder dafür stimmen. Der*die der Zuwiderhandlung beschuldigte soll sich erklären dürfen.

 


III)               
Mitgliedschaft

 

Mitglied werden kann jede Organisation, Initiative oder Einzelperson, die im interreligiösen Dialog, der interreligiösen Bildungs- und Friedensarbeit aktiv ist und für ein friedliches Zusammenleben von Menschen mit verschiedenen religiösen, spirituellen und/oder weltanschaulichen Herkünften, Überzeugungen und/oder Zugehörigkeiten arbeitet und die hier genannten Grundregeln mitträgt und einhält.

Der Sitz und Wirkungsbereich der IFN-Mitglieder befindet sich in bzw. erstreckt sich hauptsächlich auf den Bereich Bonn und Umgebung. Vgl. dazu Punkt VI.

 

Als IFN-Mitglied gilt jede auf der Mitgliederseite der IFN-Internetseite aufgeführte Organisation, Initiative oder Einzelperson: http://ifn-bonnregion.jimdo.com/. Außer den Gründungsmitgliedern werden alle weiteren Mitglieder aufgrund einer 75%-Mehrheit der zum betreffenden Zeitpunkt aktiven Mitglieder aufgenommen. Sollte die 75%-Mehrheit nicht zustande kommen, wird eine beantragte neue Mitgliedschaft abgelehnt.   

 

Wird zu einem Treffen oder einer Abstimmung aller Mitglieder eingeladen, benennen die IFN-Mitgliedsorganisationen Einzelpersonen als Mandatsträger*innen, die in ihrem Namen teilnehmen bzw. abstimmen.

 

Abstimmungsberechtig ist jeder Akteur mit einer Stimme, unabhängig davon, wie viele Vertretungen zugegen sind oder wie viele Mitglieder der Akteur hat.

 

IV)               Autonomie der Mitglieder

 

Das IFN ist keine Dachorganisation, sondern ein informelles Netzwerk. Alle IFN-Mitglieder sind autonom und regeln ihre inneren Angelegenheiten selbständig. Auch nach außen tritt jedes Mitglied nur im eigenen Namen auf, nicht im Namen des IFN, es sei denn, die IFN-Mitglieder beschließen einen gemeinsamen Auftritt oder ein Mandat für ein IFN-Mitglied mit einer 75%-Mehrheit.

 

Ein Mitglied kann seine Mitgliedschaft im IFN öffentlich, zum Beispiel in Form einer Selbstdarstellung bekunden.

 


V)                
Ziele des IFN

 

Ziele des IFN sind die Förderung des interreligiösen Dialogs, inklusive des Dialogs zwischen Menschen, die sich als religiös und solchen, die sich als nicht religiös verstehen, sowie des friedlichen Miteinanderlebens in einer gemeinsamen Gesellschaft.

 

Insbesondere werden durch die Internetseite die Vielfalt an Themen, Veranstaltungen und Akteuren im interreligiösen Dialog in Bonn und Umgebung sichtbar und für eine breitere Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

 

Das IFN soll ermöglichen, die Veranstaltungstermine seiner Mitglieder aufeinander abzustimmen, so dass keine Terminüberschneidungen entstehen.

 

Innerhalb des IFN begegnen sich unterschiedliche Akteure  und tauschen sich aus. Dadurch entstehen neue Sichtweisen und Kooperationen, die es zu fördern gilt.

 

Sofern mindestens 75% der IFN-Mitglieder es wünschen, können sie auch gemeinsame Veranstaltungen durchführen und gemeinsame Texte, zum Beispiel Presserklärungen, im Namen des IFN veröffentlichen.

 

Diese Ziele versucht das IFN durch die Veröffentlichung von Hinweisen auf interreligiöse und Friedens-Veranstaltungen seiner Mitglieder auf seiner Internetseite und durch die Förderung des Austausches seiner verschiedenen Mitglieder untereinander zu erreichen.

 

 

VI)               Veranstaltungsankündigungen auf der IFN-Internetseite

 

Veranstaltungsankündigungen können auf der Internetseite des IFN veröffentlicht werden. Jedes IFN-Mitglied ist berechtigt, auf der IFN-Internetseite eigene Veranstaltungen anzukündigen, solange diese Veranstaltungen interreligiös sind oder dem Frieden dienen und den hier genannten Regeln nicht widersprechen. Sollte Zweifel über die Interreligiosität oder die Regeleinhaltung der Ankündigungen aufkommen, entscheiden letztlich die IFN-Mitglieder mit 75%-Mehrheit, ob eine Ankündigung von der IFN-Internetseite zu nehmen ist oder nicht.

 

Ankündigungen von Veranstaltungen von Nichtmitgliedern sollen grundsätzlich nicht auf der IFN-Internetseite veröffentlich werden, sind aber in Ausnahmefällen möglich. 

 

Die geographische Bezeichnung „Bonn und Region“ ist nicht zu eng zu sehen. Als Kernland kann der Sendebereich der WDR-Lokalzeit Bonn gesehen werden, also Bonn, der Rhein-Siegkreis, der Kreis Euskirchen, aber auch die Kreise rundherum gehören dazu, wobei Köln, Siegen, Koblenz und Aachen die äußere Grenze bilden.  

 

Sollten Mitglieder Veranstaltungen außerhalb des oben Beschriebenen Gebietes selber durchführen, dürfen sie sie auch auf der IFN-Internetseite veröffentlichen.

 


VII)            
Regelmäßige Treffen des IFN

 

Die IFN-Mitglieder treffen sich mindestens einmal im Jahr alle gemeinsam, um die persönlichen Beziehungen und das Miteinander zu pflegen.
Diese Treffen dienen dem Erfahrungsaustausch, der Fortbildung, der Abstimmung über wichtige Angelegenheiten und der Entscheidung über Mitgliedschaften.

 

Gegebenenfalls kann auch ein thematisches Programm organisiert und  eine Fachreferentin oder ein Fachreferent eingeladen werden.
Auch gemeinsame soziale und andere Projekte sind möglich.

 


VIII)          
Abstimmungsmodalitäten

 

Wichtige, das IFN betreffende Angelegenheiten bedürfen der Abstimmung unter den Mitgliedern.
Eine Änderung des Status quo gilt dann als angenommen, wenn 75% der Mitglieder dafür sind. Es wird aber versucht, einen Konsens aller Mitglieder zu erreichen. Sollte eine beschlossene Entscheidung nicht von allen Mitgliedern mit getragen werden, besteht auf Wunsch die Möglichkeit, dass an geeigneter Stelle die Mitglieder, die die Entscheidung mittragen, einzeln aufgeführt werden, und die Mitglieder, die die Entscheidung nicht mittragen, nicht aufgeführt werden.

 

Die Abstimmungen können per E-Mail oder bei persönlichen Treffen durchgeführt werden, geheim oder nicht geheim. Bei E-Mail-Abstimmungen ist eine Frist von in der Regel mindestens einer Woche einzuhalten. Nichtteilnahme im Laufe der Frist gilt als Enthaltung. Sollte ein IFN-Mitglied verhindert gewesen sein ohne dies rechtzeitig mitgeteilt zu haben, weil es auch daran verhindert war, kann eine Entscheidung rückgängig gemacht werden. Sollte eine Mitgliedsorganisation mehr Zeit brauchen, um intern eine Entscheidung zu treffen, kann eine Fristverlängerung durch Mail an die Mitglieder erbeten werden.

 

Über Konflikte bei einer Abstimmung entscheidet im Zweifelsfall eine 75%-Mehrheit bei einem persönlichen Treffen aller IFN-Mitglieder.

 

Jedes IFN-Mitglied, also jeder Akteur, egal ob als Einzelperson oder als Organisation Mitglied, hat eine Stimme, unabhängig von der Größe der Organisation. 

 


IX)              
Austritt und Ausschluss aus dem IFN

 

Jedes Mitglied darf aus eigenem Willen jederzeit selbst aus dem IFN austreten. Dazu bedarf es keiner Abstimmung der IFN-Mitglieder.

 

Ein Ausschluss eines Mitgliedes gegen den eigenen Willen bedarf der 75%-Mehrheit der anderen Mitglieder.

 


X)                
Änderungen der Grundregeln I-X

 

Diese Regeln können nach Inkrafttreten durch 75%-Mehrheit der IFN-Mitglieder bei einem persönlichen Treffen aller Mitglieder geändert werden. Dieses Treffen kann nicht stattfinden, wenn nicht alle Mitglieder, die teilnehmen wollen, entweder selbst teilnehmen oder sich vertreten lassen. Wer teilnehmen kann aber nicht will, enthält sich damit der Stimme.

 


XI)              
Unterzeichner*innen des IFN-Grundsatztextes

 

Folgende Akteure, in alphabetischer Reihenfolge der Organisationsnamen, erklären sich mit den Grundsätzen I-X dieses Textes einverstanden und gründen somit das IFN:

Die Akteure sind in fetter Schrift in alphabetischer Reihenfolge wiedergegeben:
Darunter in normaler Schrift die Vertreter*innen.

 

Anqa – Verein für transkulturelle Bildung e.V.:
David Yuzva Clement

 

Arbeitskreis Muslime und Christen im Bonner Norden AKMuChri:
Abdlqaq Azrak

 

Bahá’í-Gemeinde Bonn:
Dr. Helia Daubach

 

Bonner Institut für Migrationsforschung und Interkulturelles Lernen BIM e.V.:
Dr. Hıdır Çelik
Dr. Michael A. Schmiedel

 

Christlich-Islamischer Kreis Siegburg:
Ruth Kühne

 

Deutsche Muslim-Liga Bonn e.V. (DMLB):
Karimah Stauch

 

Das Team der GEBETe der Religionen in Bonn:
Dr. Michael A. Schmiedel
Dr. Hossein Pur-Khassalian
Dr. Aziz Fooladvand

 

Interreligiöse Initiative Schweigen für Frieden und Gerechtigkeit:
Dr. Michael A. Schmiedel
Gregor Sattler
Dr. Hossein Pur-Khassalian
Christina Partuschke-Begnaud

 

Religions for Peace Bonn/Köln:
Dr. Michael A. Schmiedel
Dr. Jeannette Spenlen
Monika Winkelmann

 

Saloua Mohammed, Menschenrechtsaktivistin

Saloua Mohammed

Samadhi Buddhistisches Meditation Center e.V.:
Ven. Samiddhi Mahathera
Marion Ries

 

Universal Peace Federation, Ortsgruppe Bonn:
Gregor Sattler
Christina Partuschke-Begnaud

 

United Religions Initiative CC Interkultureller Kreis / United Religions Initiative URI Deutschland e.V.:
Marianne Horling
Karimah Stauch

 

Zenpeacemaker Bonn International:
Monika Winkelmann